Der Landkreis München braucht mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete. Auch Unterschleißheim muss die Kapazitäten weiter aufstocken. Die Informationsveranstaltung der Stadt will dafür Optionen aufzeigen und einen Dialog ermöglichen. Dazu ist die gesamte Stadtgemeinschaft eingeladen. Die Veranstaltung findet im Bürgerhaus statt.
Landrat Christoph Göbel machte in den vergangenen Wochen immer wieder deutlich, dass nach dem neuesten Verteilerschlüssel rund 12.000 Plätze für Geflüchtete im Landkreis München zur Verfügung stehen sollen. Neue Unterkunftsmöglichkeiten für bis zu 4.500 Menschen müssen für dieses Ziel noch geschaffen werden. Alle Landkreiskommunen werden deswegen aufgerufen, die von der Regierung von Oberbayern geforderten Kapazitäten zu schaffen. Kooperation ist dabei der Schlüssel. Bisher hat die Zusammenarbeit mit allen Landkreiskommunen stets gut funktioniert. Auch die Stadt Unterschleißheim arbeitet bei der Betreuung der drei bereits vorhandenen Gemeinschaftsunterkünfte im Stadtgebiet mit dem Landratsamt eng und gut zusammen.
Derzeit leben in der Containerunterkunft an der Nördlichen Ingolstädter Straße und den beiden Gebäuden in der Siemensstraße rund 420 Flüchtlinge. Hinzukommen noch ca. 250 ukrainische Menschen in privaten Unterkünften. Doch die geforderte Quote an Aufnahmekapazitäten wird aktuell nur zu 63% erfüllt. In anderen Kommunen, wie beispielsweise der Nachbarstadt Garching, sehen die Zahlen besser aus: Mit dem Bau einer Unterkunft für gut 200 Menschen wird die Quote in Kürze nahezu erfüllt.
Auch die Stadt Unterschleißheim wird den geforderten Beitrag zur Zielerfüllung leisten und sucht deswegen nach einer weiteren Unterbringungsmöglichkeit im Stadtgebiet. Noch gibt es keine Entscheidung, aber der zukünftige Standort soll mit Weitblick gewählt werden, um den ankommenden Menschen ein erstes Zuhause bieten zu können.
Wenn die Kommunen keine zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten bereitstellen, bliebe dem Landkreis nur die Möglichkeit, auf eigene Liegenschaften zurückzugreifen. Konkret würde das bedeuten, dass zum Beispiel auch wieder Turnhallen in weiterführenden Schulen als Notunterkünfte herangezogen werden würden. Diese Lösung kann aber niemand mehr wollen, auch in Unterschleißheim nicht. Aus diesen Gründen möchte die Stadt das Heft in der Hand behalten und sowohl rechtzeitig als auch vorsorglich nach einem geeigneten Standort für eine weitere Unterkunft suchen.
Um die vom Landkreis gestellte Aufgabe bestmöglich zu meistern, ist die gesamte Stadtgemeinschaft zum Dialog im Rahmen der Informationsveranstaltung „Gemeinsam Lösungen finden – Standortsuche für eine neue Flüchtlingsunterkunft in unserer Stadt“ aufgerufen. Am Montag, den 11. November 2024 lädt Erster Bürgermeister Christoph Böck zusammen mit Landrat Christoph Göbel ab 19:00 Uhr in den Festsaal des Bürgerhauses ein. Aktuell bereitet die Stadtverwaltung alle verfügbaren Optionen vor, die im Zuge der Veranstaltung vorgestellt werden. Weitere Vorschläge, besonders für private Standorte werden gerne angenommen und geprüft. Bürgermeister, Landrat und Verwaltung stehen auf der Veranstaltung für Ihre Fragen zur Verfügung.