Am Donnerstag, dem 4. Juli 2024 eröffneten Zweiter Bürgermeister Tino Schlagintweit und Kulturamtsleiter Jochen Gnauert die Ausstellung 230 Jahre Marionettentheater Bille. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die bewegte Geschichte des Marionettentheaters und zeigt die Vielfalt und Kreativität, die in der Welt der Marionetten steckt. Highlight der Vernissage war die Aufführung von Ausschnitten aus der Zauberflöte, die Familie Bille und ihr Team erstmalig mit einer offeneren Bühne spielten.
„Zwischen oben und unten, dem Spielkreuz und der Puppe liegen Welten: oben abstrakt, unten lebensecht, dazwischen Fäden über Fäden. Als Laie hat man keine Chance herauszufinden, wie das alles zusammenhängt“, resümierte Zweiter Bürgermeister Tino Schlagintweit mit Blick auf die Vitrinen der Ausstellung, in welchen das Theater einige ihrer handgearbeiteten Marionetten präsentiert.
Bei der Vernissage konnte das Publikum jedoch diesen Zusammenhang erfassen, denn es wurde eine ganz besondere Aufführung geboten: Drei Ausschnitte aus der Zauberflöte wurden in einer beeindruckenden Vorstellung auf der mobilen Bühne des Marionettentheaters zum Leben erweckt. Die kunstvoll gefertigten Marionetten tanzten über die Bühne und entführten die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Welt der Oper. Gleichzeitig bekam das Publikum einen Einblick in die Kunst des Puppenspiels, da die Bühne komplett offen und von allen Seiten einsehbar war. Dabei wurde deutlich, welcher enorme körperliche Einsatz, wie viel Geschicklichkeit und Teamwork hinter einer Marionettenaufführung steckt. Zwei Jahre dauert es, ein solches Stück perfekt einzustudieren.
„Es ist beeindruckend, wie Sie im wahrsten Sinne des Wortes an einem Faden ziehen“, bedankte sich Kulturamtsleiter Jochen Gnauert beim siebenköpfigen Team des Theaters. „Wir sind stolz, dass wir als Stadt Unterschleißheim ein solches Marionettentheater haben dürfen.“ In der anschließenden Fragerunde unterstrich Florian Bille, dass diese Aufführung eine absolute Premiere war: „Es ist ungewohnt, Stücke zu spielen, wenn die Bühne offen ist. Wir haben heute unsere Komfortzone verlassen, weil wirklich alles gesehen wird. Heute waren wir schon aufgeregt.“
Die Ausstellung ist eine Hommage an die lange Tradition und die künstlerische Handwerkskunst des Marionettentheaters. Portraits der Großeltern von Florian Bille und alte Plakate zieren die Ausstellungswände und geben einen Einblick in die lange Geschichte des Theaters, das bereits seit über zwei Jahrhunderten das Publikum begeistert. In mehreren Vitrinen sind kunstvoll gearbeitete Marionetten zu bewundern, die Szenen aus verschiedenen Stücken des Theaters darstellen sowie eine Vitrine, die veranschaulicht, welche Techniken und Materialien bei der Herstellung von Marionetten zum Einsatz kommen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juli 2024 im Foyer des Bürgerhauses zu sehen. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Welt des Marionettentheaters zu entdecken.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8 – 21 Uhr
Samstag 8 – 18 Uhr
Sonn- und Feiertag 14 – 18 Uhr