Der Pro-Kopf-Verbrauch von Hygienepapieren in Deutschland steigt stetig, während gleichzeitig die Altpapiereinsatzquote sinkt. So landen immer mehr wertvolle Primärfasern in der Kanalisation. Für deren Gewinnung werden Kiefern, Fichten, Birken oder Eukalyptusbäume eingeschlagen und häufig über lange Strecken transportiert. Was kann man tun?
Umsteigen! Weil die meisten Hygienepapiere nach nur sekundenlangem Gebrauch über die Kanalisation oder als Abfall ent-„sorgt“ werden, sind Frischfaserprodukte viel zu wertvoll. Greifen Sie konsequent zu Artikeln aus Recyclingpapier! Durch die Wiederverwendung von Altpapier wird der Holzverbrauch gesenkt und damit der Druck auf die Wälder reduziert.
Alternativ nutzen! Der immense und stetig steigende Verbrauch an Hygienepapieren umfasst neben Toilettenpapier auch Papierhandtücher, Putztücher, Taschentücher, Kosmetiktücher, Servietten, Küchentücher und Abdeckpapiere (z. B. Liegenabdeckung). Nutzen Sie, wo immer es geht, waschbare und wiederverwendbare Alternativen.
Das Umweltsiegel „Blauer Engel“ steht für Ressourcenschutz sowie Gesundheits- und Verbraucherschutz, denn es garantiert ökologische Standards wie 100 Prozent Altpapiergehalt, chlorfreie Bleiche, Einhaltung von Schadstoffgrenzen und weitere Kriterien. Andere Produktkennzeichnungen wie FSC- oder PEFC-Label oder die Bezeichnung „chlorfrei gebleicht“ sind bei Papierprodukten aus Umweltsicht weniger hilfreich, denn sie sagen nichts über die eingesetzten Chemikalien sowie den Energie- und Wasserverbrauch bei der Produktion aus. Mehr Infos unter https://www.blauer-engel.de/de/produktwelt/alltag-wohnen/hygiene-papiere-toilettenpapier-kuechenrollen-taschentuecher
Hoher Bedarf – große Wirkung: Für Hygienepapiere in der öffentlichen Beschaffung hat das Umweltbundesamt Informationen und Empfehlungen für öffentliche Auftraggeber in einem Leitfaden zusammengefasst – für eine einfache, rechtskonforme Einbeziehung von Umweltaspekten in die Vergabe- und Vertragsunterlagen: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/leitfaden-zur-umweltfreundlichen-oeffentlichen-17%20%20%20